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Samstag, 11. November 2017

Aus der Reihe "Fantastische Protagonisten": Aiden

Die Protagonisten: Aiden 

Aiden, der Streetworkerin, Grafik von Norbert Nagy

Die Fantasy-Serie "Duocarns" ist ein Epos von über 3000 Seiten.
Bei so einer langen und ausführlichen Geschichte, sind die meisten Protagonisten charakterlich stark ausgearbeitet und haben ein Eigenleben entwickelt. Oftmals haben sie das sogar ohne das willentliche Dazutun ihrer Erschafferin - also meine Wenigkeit - getan. Ein Mal Leben eingehaucht, gingen sie ihrer Wege und oftmals war ich selbst erstaunt, wohin diese führten.

Ich möchte euch die wichtigsten Helden des Epos näher vorstellen, denn sie sind es wirklich wert.
Heute geht es um Aiden.

Aiden ist Streetworkerin. Und das mit Leib und Seele. Sie hilft, obwohl sie ständig ohne Geld dahin krebst. Sie ist hübsch, aber nur wenige Männer haben Verständnis für ihre Hilfsbereitschaft. Deshalb ist sie schon ewig Single.

Manche sagen, es wäre vorhersehbar gewesen, dass Aiden im Chef der Duocarns, Solutosan, endlich den Mann ihrer Träume findet. Bei ihm, dem Alien, (Solutosan ist Duonalier) der auf der Erde gestrandet und in der neuen Umgebung mehr oder weniger hilflos ist, schlägt Aidens Hilfesyndrom Kapriolen.
Sie ist taff. In einer Buch-Szene sagt sie, dass viele Ausgestoßene, die auf der Straße leben, oftmals so ungewöhnlich sind. Warum sollte sie dann seine Herkunft schockieren? Zumal Solutosan und auch die anderen Duocarns immer wirken wie Gentlemen.

Der einzige Mensch, an dem Aiden wirklich hängt ist ihre Oma. Als diese durch ein Verbrechen stirbt, ist Solutosan an ihrer Seite und stützt sie. Die darauf folgenden Abenteuer schweißen sie endgültig zusammen.

Aiden ist letztendlich nicht die finale Partnerin von Solutosan, aber spielt in den ersten Bänden eine wichtige Rolle. Deshalb kann sie keinesfalls unerwähnt bleiben.

Hier eine kleine Leseprobe, die ihren Charakter zeigt:

Sie widerstand dem Drang, sein Haar zurückzustreichen. Er hatte an seine Freunde gedacht und das ehrte ihn. Aber er hatte offensichtlich keinen Sinn für die Realität. Sie überschlug ihre finanziellen Möglichkeiten. Ja, er brauchte unbedingt ein Handy. Sie konnte ihm erst einmal ihren Wagen geben und sich selbst den von Oma leihen. Oma hatte bestimmt nichts dagegen, zumal das Auto ja für ihren „neuen Freund“ war. Aiden rollte die Augen. Also würde sie jetzt mit ihm in einen preiswerten Supermarkt gehen und auch ein Telefon für ihn kaufen – am besten prepaid. Solutosan streifte sich das Holzfällerhemd über und sie fuhren los.
Es war bereits dunkel geworden, als Aiden ihn auf den hell erleuchteten Parkplatz des Shopping-Centers dirigierte. Er hatte unbedingt wieder fahren wollen und machte das wirklich gut. Solutosan blickte interessiert um sich. Es schien in Russland auch keine so großen Supermärkte zu geben.
Aiden lotste ihn in den nächsten Jeansladen. »Hi! Wir brauchen alles für ihn in XXL oder XXXL, Hose, Shirt, Pullover und Jacke. Am besten in Schwarz. Du magst doch schwarz?« Sie wandte sich zu Solutosan.
Der nickte. »Und ich mag blau.«
»Okay, dann den Pulli in Blau.«
Die Verkäuferin brachte einige Sachen und sah Solutosan interessiert an. Ihr Blick blieb an den silbernen Hosenbeinen hängen.
»Ja, er war auf einem Kostümfest«, erklärte Aiden sofort und schob ihn in eine Umkleidekabine. »Zieh das mal an.« Sie drückte ihm den Haufen Textilien in den Arm und zog den Vorhang zu.
Aiden strahlte, als er aus der Kabine trat. Genau so hatte sie sich das vorgestellt. Schwarz stand ihm ausgezeichnet. Sie gab ihm eine dunkle Wollmütze in die Hand, um das auffällige Haar zu bedecken. Sie musste auch noch Haargummis und eine Bürste kaufen und notierte sich das im Geiste. Die Verkäuferin neben ihr starrte ihn mit offenem Mund an. Was für eine Frechheit!
»Wo kann ich bezahlen?«, fragte Aiden scharf, um die dumme Frau aus ihrer Verzückung zu wecken.
Als Nächstes hatte sie einen Besuch im Supermarkt geplant. Sie suchte eine Bürste und schwarze Haargummis in den Regalen und packte sie in den Einkaufswagen. Einer Eingebung folgend fragte sie: »Kann es sein, dass die Lebensmittel, die ich gekauft habe, dir nicht schmecken?«
Solutosan blieb im Gang mit den Waschmitteln stehen. »So ist das nicht, Aiden. Ich vertrage einfach nicht alles.«
»Was bekommt dir denn?« Das machte sie ratlos.
Er überlegte. »Milch.«
Aha, deshalb hatte er sich als Erstes den Milchriegeln zugewandt.
»Milch?« Aiden lachte erleichtert. Das war mach- und vor allen Dingen finanzierbar. »Okay, gehen wir Milch kaufen.«
Sie stapelten Milchprodukte in ihren Einkaufswagen: Milch, Quark, Joghurt, Kefir, Sahne, eine andere Sorte Milchriegel für Kinder. Dann war Aiden mit ihrem Wissen über Molkereiprodukte am Ende. Sie packten die Einkäufe in zwei Papiertüten.
Eine Bank im Einkaufszentrum lud zum Hinsetzen ein. Aiden erklärte ihm das Telefon, das sie erstanden hatten. Er begriff schnell, wie es funktionierte. Während er noch darauf herumtippte, suchte sie in der Tüte Bürste und Gummis, erhob sich und bürstete ohne zu zögern sein langes Haar am Hinterkopf zusammen, um einen Pferdeschwanz zu machen. Sie wollte, dass er perfekt gestylt war. Außerdem machte es Spaß sein seidiges Haar anzufassen.
Solutosans Körper straffte sich bei ihrer Aktion schlagartig, seine Hände umkrampften das Handy. Sie ignorierte es einfach, zog das goldene Haarbüschel durch ein Gummi, kam um ihn herum und betrachtete ihn strahlend. »Fertig!«
Sie konnte seine Miene nicht deuten. Er hatte ein Problem mit Berührung. Das war offensichtlich. Aber sie wollte bei ihm sein und ihn anfassen, dachte sie trotzig.
Mit unbewegtem Gesicht schob er das Telefon in die Jackentasche, stand auf und verbeugte sich höflich. »Vielen Dank, Aiden.«
Bisher hatten sie kein Aufsehen erregt – nun taten sie es. Die Leute blieben stehen und glotzten. Schnell zog sie ihn an der Hand aus dem Einkaufszentrum. Er konnte gerade noch mit der anderen die Einkaufstüten schnappen. Vor der Tür stoppten sie und lachten. Er blickte hinunter auf seine Hand, die sie umklammert hielt.
Aiden wurde rot und ließ los. »So«, verkündete sie rasch, »jetzt die Tickets kaufen und zu Oma mein Auto holen. – Oh, und, verdammt, ich muss Doris anrufen und ihr sagen, dass ich am Montag, und wahrscheinlich Dienstag, ausfalle.«
Hach! Das war alles so wahnsinnig aufregend!...

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