Alltagstaugliche Tipps und Bücher, Bücher, Bücher

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Montag, 26. August 2019

Der Zusammenbruch kommt unweigerlich. Was folgt danach?

Die Zukunft für viele?
Hallo, ihr Lieben,
ich habe mich ja schon länger nicht gemeldet, da ich bis an die Ellenbogen in Zement gesteckt habe. Ich experimentiere sehr viel. Aber darüber werde ich später berichten.

Ich bin durch Zufall auf ein Interview der Wissensmanufaktur mit Andreas Popp gestoßen. Diese 20 Minuten waren eine kleine Offenbarung und hat etliche Fragen beantwortet, die ich seit 2015 mit mir herumtrage.

Es geht um dieses Interview.

Viele weigern sich ja, dieser Realität ins Auge zu blicken, und geigen weiterhin das Credo der Merkel-Regierung, dass es uns ja so gut ginge wie noch nie. Und wenn wirklich etwas im Argen läge, dann seien wir selbst daran schuld und mit genügend Kohle ließe sich das alles gerade bügeln.

NEIN, es wird sich nichts mehr gerade bügeln lassen. Es wird einen enormen Absturz nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas geben. Und wer ins Ausland (nicht Europa) auswandern kann, sollte das tun. Für mich persönlich kommt das nicht in Frage. Ich werde um mein Land und mein Eigentum kämpfen.

Ich denke, in der Krise, die auf uns zukommt, wird das Wissen der Nachkriegsgeneration, sprich der "Babyboomer" noch eminent wichtig werden. Für uns war Selbstversorgung ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Wir wissen immer noch, dass Strom nicht aus der Steckdose kommt und kennen ein Leben ohne Plastik, digitale Medien und Supermärkte.

Wer in der Vorstadt oder auf dem Land wohnte, hatte Kaninchen, Hühner und einen Gemüsegarten. Denn zum einen schmecken die selbst produzierten Sachen besser, zum anderen war die Auswahl in den kleinen Lebensmittelgeschäften nicht so üppig. Die Menschen besaßen keine Fernseher. Sie lasen Zeitung oder, was besonders wichtig war, sie unterhielten sich und tratschten. So verbreiteten sich Nachrichten viel schneller als durch die wenigen Medien. Socken wurden noch gestopft, die Kinder ertranken in ihren Kinderzimmern nicht in Plastikmüll, Kuchen wurde selbst gebacken. Fast Food gab es nicht. Wer etwas Schnelles essen wollte, holte sich eine Tüte Sauerkraut mit Hering.


Milch kaufen 1963

Nein, es ist nicht unbedingt so, dass ich die alten Zeiten schöner fand. Jede Zeit hat ihre Reize oder Vorteile. Aber die Menschen hatten damals noch einen anderen Bezug zur Natur und eine einfache und realistische Wahrnehmung. Dem Äpfel klauenden Nachbarsjungen wurde der Hosenboden stramm gezogen. Niemand wäre auf die Idee gekommen wegen so etwas die Polizei zu bemühen. Wenn die Regierung beschloss einen Flughafen zu bauen, holte man sich einen fähigen Architekten, Angebote von Baufirmen und dann wurde der Flughafen gebaut.

Fällt euch etwas auf? Wir sind im Jahr 2019 nicht mehr fähig einen Flughafen zu bauen! Inkompetenz, gepaart mit Arroganz, Lobbyismus, völlig fehlendes Fachwissen trotz Beraterstab, Planungsunfähigkeit und Chaos beherrschen die Regierung.

Zurück zu Andreas Popp. Er hat völlig unaufgeregt ein umfassendes Bild unserer Situation geliefert, aber auch die Lösung erwähnt. Was mich in dem Interview beeindruckt hat, war der Begriff "neue Demut". Um es noch einmal zu sagen: Die Zeiten werden schlecht, sehr schlecht. Wir müssen vorsorgen, Sachwerte anschaffen, die mit Steinen bedeckten Ziergärten wieder zum Gemüsebeet machen, denn sie können unser Überleben sichern. Was wirst du tun ohne Supermarkt, ohne Arbeit, ohne Geld vom Staat, ohne Strom?

Ja, ich male den Teufel an die Wand. Aber es kommt etwas auf uns zu.

Besorgte Grüße
Eure Pat



Freitag, 21. Juni 2019

Putzkanten-Leisten für Fenster - Anleitung für Doofe

Hallo ihr Lieben,

das Verputzen meines Wintergartens mit 4 Fenstern, hat mich vor eine neue Herausforderung gestellt. Ein Bekannter sagte, dass es am Beste sei, Putzkanten-Leisten zu verwenden.

Ich habe also die Fenster gemessen und bin in den Baumarkt, um sie zu kaufen.
Auf meine Frage, wie man diese Dinger denn nun praktisch verwendet, konnte mir dort niemand eine Antwort geben. Der Verkäufer drehte sie ratlos in den Händen.

Ich stand also vor diesen Teilen und konnte mir ebenfalls keinen Reim machen, wie sie funktionieren. You-Tube Videos brachten auch keine Antwort. Irgendwann fand ich nach langem Suchen eine Seite im Netz, die auch für mich verständlich war. Damit ihr nicht so lange suchen braucht, hier jetzt meine Erfahrung.

Eine Putzkanten-Leiste sieht so aus:

Das ist hinten und zeigt den Klebestreifen für den Fensterrahmen



Das ist die Vorderseite
Ja, es ist verwirrend, dass die Leisten Klebebänder auf jeder Seite haben.
Wenn man aber weiß, dass die breite Kante zum Schluss abgebrochen wird und nur dazu da ist, die Schutzfolie für die Fenster daran zu befestigen, ist das Ganze nicht mehr so schwierig.

Die Leiste wird einfach auf die Kante des Rahmens geklebt
Vorsicht beim Ankleben der Leisten auf das Fenster. Die Klebefläche hält sofort und lässt sich nicht mehr verrücken.
Also Fenster gut messen, Zargen beachten und evtl ausschneiden. Die Leisten lassen sich mit einer starken Schere oder Blechschere gut schneiden.

Ich habe mir hier die zugelegt. Die schneidet wirklich alles.

Es gibt die Leisten auch mit Gitternetz in versch. Breiten

Nachdem die Leisten dran waren, habe ich Putz (Hagalith) angemischt, aus Plastiktüten Spitzbeutel gemacht, und mit Masse gefüllt. Damit habe ich die Gitter angeklebt. Man muss die Bauschaum-Fuge auf jeden Fall füllen und mit Gitternetz überbrücken.

Jetzt kann ich die Folie auf die Fenster kleben und bis an die Kante (siehe Foto oben) verputzen.

So sieht das Ganze fertig aus. Verputzt und gestrichen.





Ja, es gibt sicher Leute, die so eine Leiste anschauen und sofort wissen, wie sie funktioniert. Ich gehörte nicht dazu ;)


LG Pat







Dienstag, 30. April 2019

Ein Spalier ins Gewächshaus bauen.

Hallo, ihr Lieben.
Heute soll es, passend zur Jahreszeit, um Gewächshäuser gehen.

Ich besitze 2 Gewächshäuser. Leider sind beide nicht sehr hochpreisig. Das erste habe ich seit ca. 15 Jahren. Es ist klein mit nur einem Fenster und hat im Laufe der Jahre Moos und Schmutz im Inneren seiner Doppelstegplatten angesammelt. Es ist deshalb recht trüb geworden, taugt aber trotzdem noch zur Aufzucht von Pflanzen.

Damals war es noch neu und glasklar

Da ein Gewächshaus eine Südseite braucht, habe ich den Zaun ein Stück offen gelassen. Schön ist es nicht, aber effektiv.

Gurken von 2016
Ich bin kein Fan davon im Gewächshaus mit Erdboden zu ziehen, sondern benutze Kübel mit Erde. Ich denke, man hat den Anbau so besser in Griff und kann die Erde leicht austauschen. Besonders beim Anbau von Starkzehrern kann man die Erde nur ein Jahr benutzen. Nicht nur das, auch ist es unbedingt notwendig zwischendurch zu düngen.

Ein Wort zu Dünger. Ich benutze seit Jahren Urgesteinsmehl "Lavagold". Nicht nur zur Düngung sondern hauptsächlich für die Pflanzengesundheit. Mit einem Pulverzerstäuber kann man das Pulver gut verteilen. Ich habe schon gelbe Pflanzen damit innerhalb von ein paar Tagen in grüne Gewächse verwandelt.
Gedüngt habe ich jahrelang mit Manna. Es wirkt wohl, aber ich stehe diesem Zeug misstrauisch gegenüber, denn man kann es nicht mit bloßen Händen anfassen. Es ätzt. Deshalb habe ich dieses Jahr aufgrund eines Tipps auf Maltaflor, Algenmehl und Hornspäne umgestellt. Ich bin gespannt und werde berichten. Mit Maltaflor habe ich alle Hochbeere gedüngt, die Starkzehrer, Blumen und Erdbeeren. Hornspäne kamen auf die Blaubeeren und der Rest des Gartens, also Obstbäume, Rosen und Stauden bekamen Algenmehl.

Ein Wort zu Blumenerde. Bitte, bitte, kauft nicht die billige vom Kaufland und Co. Diese Substrate haben einen viel zu hohen Holzanteil. Kauft verschiedene Erden, benutzt eure Nase (ob die Erde stinkt) und testet sie vorher, ob sie Wasser aufnimmt  und weiterleitet. Ich habe Erden gekauft, die mehr als schlecht waren. Durchgefallen war die billige Erde vom Grünen Warenhaus. Die teure war mit 70 Litern für mehr als 9 Euro  zu teuer. Ganz schlecht war die Erde und der Kompost der Reterra, einem hiesigen Kompost-Unternehmen. Wenn man die lange gießt, ist der obere Zentimeter nass. Darunter ist alles trocken. Ungeeignet. Ich benutze seit Jahren die Blumenerde vom Blumen Risse. Die ist dunkel, riecht gut und wenn man sie wässert nimmt sie gut Wasser auf. Verknetet man sie mit dem Wasser, speichert sie es ausgezeichnet und lange. Nehmt euch also Zeit wenn ihr Erde kauft, bevor ihr euch die Kübel mit holzigen, verkeimten Substanzen voller Unkrautsamen vollpackt.

Thema Pflanzenschutz. Ich bin Fan von Spruzit und Neem. Denn beide sind aus pflanzlichen Stoffen, Bienen verträglich etc. Meistens mische ich sie zusammen, denn damit erreicht man die meisten Schädlinge.

Zurück zum Gewächshaus.
In meinen Gewächshäusern sind Trauermücken immer ein Problem. Dem versuche ich mit mulchen der Kübel mit Basaltsplit, einem Heer an Gelbtäfelchen und einem Schuss Neem im Gießwasser Herr zu werden. Das hat bisher ganz gut geklappt.

Da mein kleines Gewächshaus nur einen halben Tag Sonne bekommt, habe ich vor 2 Jahren beschlossen an der sonnigsten Stelle im Garten ein größeres Gewächshaus zu bauen.

Zunächst haben wir das Ringfundament gemauert.

Fundament aus Hohlblocksteinen, mit Ankerstiften zusätzlich verstärkt

Ich mag keine Gewächshäuser, in die man über ein Metallfundament einsteigen muss, zumal man in solche Häuser nicht mit der Schubkarre fahren kann. Ich habe deshalb ein hohes Stein-Fundament gewählt und dann Rahmen des Gewächshauses an dieser Stelle aufgeschnitten. Ja, dadurch habe ich dort ein Loch, das ich meist mit einer Platte zustelle. Bisher hat es mich nicht genervt und es gibt dem Haus zusätzlich zu den Automatikfenstern Luft.
Das große Gewächshaus hat zwei Türen und 4 Dachfenster.


Ich habe 4 Anker im Boden einbetoniert, und das Gewächshaus mit Stahlseilen verspannt. Es steht an einer windigen Stelle. Durch diese Befestigung hat es letztens sogar Windstärke 12 ausgehalten ohne Schaden zu nehmen. Es lohnt sich wirklich, in zusätzliche Befestigungen zu investieren.

Letztes Jahr hatte ich hauptsächlich Tomaten im Haus und habe dort Jungpflanzen vorgezogen.
Dieses Jahr habe ich mich entschlossen, den Tenor auf Melonen zu legen und habe 4 verschiedene Sorten ausgesät. Aber -  Melonen und Tomaten werden riesig und brauchen dringend Stützen.

Ich habe Fotos vom professionellen Anbau von Melonen gesehen. Die wachsen in Substraten in Säcken, haben kaum Blätter und die Früchte sind an Spalieren festgebunden. Also musste auch bei mir ein Spalier her. Allerdings bin ich gar kein Freund davon, Dinge an den labberigen Doppelstegplatten zu befestigen.

Ich habe Gewächshausclips gekauft, die nicht sonderlich stabil sind und sich gern mal aus den Fugen verabschieden. Für Kleinkram aufzuhängen gehen sie. Besser sind Leimklemmen. Die kneifen sich überall in den Profilen fest. Aber wenn ich mir vorstellte, dass in einem (hoffentlich) erfolgreichen Gewächshaus-Jahr etliche Melonen mit mehreren Kilos an den Klemmen hängen sollen - nein, das war mir zu risky.

Leichtere Dinge träge die Leimklammer gut.


Wie bekommt man ein stabiles Spalier in ein Gewächshaus ohne es daran zu befestigen?
Nach einigem Überlegen habe ich Metallfüße und passende grüne Pfosten dazu gekauft und innen im Haus an allen 4 Ecken angeschraubt. Jetzt machte ich sich bezahlt, dass mein Fundament aus Beton und 20 cm breit ist.

Aber wie macht man ein Gestell aus Dachlatten an Metallpfosten fest? Zunächst habe ich es mit Bohren versucht. Das habe ich schnell aufgegeben. Das hätte Jahre gedauert. Auch mit einem neuen Metallbohrer.
Also habe ich mir die Höhen der Latten an die Pfosten angezeichnet und  an dieser Stelle Kabelbinder befestigt. Nun ließen sich die Holzlatten mit 2 weiteren Kabelbindern prima befestigen ohne zu verrutschen. In der Mitte des Hauses sind 2 Mittelpfosten aus Holz. Da habe ich die Latten natürlich geschraubt.


So halten die Latten auch auf dem glatten Metall.
Die Metallpfosten zu dübeln war eine Schinderei, denn ich habe 10er Dübel und dicke Schrauben genommen, die man mit dem Ratschenschlüssel festdrehen muss. Zumal ich den Fehler gemacht hatte zuerst die Füße festzuschrauben. Als ich dann die Pfosten aufstecken wollte, ging das nicht wegen der Dachhöhe. Kürzen wollte ich sie nicht, also musste ich die 16 dicken Schrauben wieder losdrehen, Pfosten aufstecken und dann alles komplett festschrauben. Ich erzähle das nur falls ihr das nachmachen wollt. Diesen doofen Fehler braucht ihr dann nicht zu wiederholen...

Und so sieht das Ganze jetzt aus.

Nun ist das beidseitige Spalier fertig.

Nun können die Tomaten hoch wachsen.


Ich würde sagen, das Gartenjahr 2019 ist hiermit eröffnet. :)

Wer Fragen hat kann mir gern schreiben oder mich bei FB adden.

Besuch im Gewächshaus







Freitag, 19. April 2019

Mein erstes Insektenhotel entpuppt sich als Bienenhotel

Hallo ihr Lieben,
ich finde es wichtig, dass man, wenn man die Möglichkeit (Garten oder Terrasse) hat, dort den aussterbenden Bienen eine Möglichkeit gibt, sich zu vermehren.

Ich hatte vor Jahren Honigbienen. Die sind leider elendig eingegangen. Wachsmotten hatten sich radikal in deren Völker eingenistet und einen unglaublichen Schaden angerichtet. Honigbeinen machen viel Arbeit. Allein die Zargen mit den Waben zu kontrollieren, ist schwere Hebearbeit. (Auch wenn man in Styropor imkert.)  Dazu kam die Arbeit mit dem Begasen gegen die Varoamilben und das Füttern.

Ich mochte Bienen und Wespen etc eigentlich nie. Als ich die eigenen Völker hatte, konnte ich mich der Faszination dieser Tiere nicht länger entziehen. Sie sind ganz erstaunliche Wesen, und ich lernte sie lieben. Auch wenn sie mich manchmal heftig gestochen hatten.

Ich war traurig, als ich die letzte Königin töten musste.

So vergingen einige Jahre ohne eigene Bienen. Was ich immer bedauerte. Ich wollte Bienen, die nicht so viel Arbeit machen und versuchte es mit einem Insektenhotel.

Als ich vor den alten Holzkisten aus dem Nachlass meines ersten Mannes stand, hatte ich allerdings zunächst den Gedanken, ein Insektenhotel für alle möglichen Sorten von Insekten zu bauen. Also Käfer, Schaben, Bienen etc.

Aus diesem Grund, und aus Unerfahrenheit, hatte ich es zunächst nicht nur mit Bambusröhren bestückt, sondern auch mit Steinen, getrockneten Kräutern und Holzwolle. Außerdem bohrte ich Löcher in Holzstücke und Ziegelsteine. Ich hatte eigentlich keinen richtigen Plan. Es sah einfach nur schön aus, und das reichte erst einmal. Ich wollte abwarten, wer dort einziehen würde.

Ich habe den Kisten zunächst Dächer aus Dachpappe gegeben, aber die Zeit zeigte, dass es schöner ist, wenn die Dächer durchsichtig sind. Also setzte ich noch Plexiglasplatten darüber, die weiter vorstehen.

zunächst waren es zwei Kisten



Es dauerte nicht lange, da nahmen die ersten Mauerbienen die Bambusrohre in Beschlag, die ruckzuck mit Brut gefüllt waren. Dann erst machte ich mir richtig schlau, was Wildbienen anging. Es war klar, dass ich mit den gerollten, zerfetzten Schilfmatten einen Fehler gemacht hatte. Und auch die Holzstücke wurden nur zögernd angenommen.

Inzwischen weiß ich: Bienen sind wählerisch. Sie wollen gern saubere Niströhren mit glatten Innenleben und glatten Rändern. Weichholz, egal wie gut der Bohrer ist, zersplintet, und ist so eine Gefahr für die Flügel der Bienen. Wildbienen gehen nicht nur mit dem Kopf zuerst in den Röhren sondern auch rückwärts, um die Eier abzulegen. Sie füllen die Röhren abwechselnd mit Eiern, Pollen, dann bauen sie eine kleine Abtrennung und dann geht es wieder los mit den Eiern, bzw mit einem Ei pro Abteil.

Nicht sonderlich geeignet: Zerfasertes Weichholz


Es ist schwer, als Laie die Bienen auseinander zu halten. Ich habe noch nicht raus wieso manche die Steine und manche Holz oder Bambus bevorzugen.

Nach und nach fing ich an, die Kästen nach den Bedürfnissen der Bienen auszubauen.

Als ich im Frühjahr 2019 sah, dass neue Bienen geschlüpft waren und vor dem Insektenhotel eine wahre Begattungsorgie abging, funktionierte ich kurzerhand einen alten Kaninchenstall um. Ich schnitt ihn ab, damit der nicht mehr so tief ist. Für ein Insektenhotel reicht eine Tiefe von 20 cm.

Der Kaninchenstall war deshalb praktisch da er bereits 2 Türen mit schützendem Drahtgeflecht besaß. Dieses neue Hotel bestückte ich direkt mit Schilfröhren und Bambusstücken. Außerdem setzte ich ein gekauftes Insektenhotel hinein, das einen Holzbalken aus Hartholz hat, in den Löcher gebohrt sind. Dieser Balken wurde als erstes in Beschlag genommen. Die Röhren sind glatt, hart und die Öffnungen sind glatt. Das mögen Bienen.

Ich versuchte dann mehr gehobelte Hartholz-Balken zu bekommen. Aber die Baumärkte führen nur Weichholz. Das härteste Baumarkt-Holz ist Douglasie. Also kaufte ich einen Douglasie-Balken und bohre Löcher hinein. Sehr enttäuschend. Auch Douglasie splittert und man muss viel schleifen und die Bohrlöcher gut reinigen, um sie einigermaßen glatt zu kriegen.

Douglasie wird nur zögernd angenommen. Nicht glatt genug.


 Außerdem kaufte ich Brutröhren bei Ebay. 1000 Stück kosten um die 30 Euro. Sie kamen an und siehe da, es waren einfach nur 10 cm lange Schilfstücke. Das ärgerte mich ein bisschen, denn Schilfmatten hatte ich selbst.

Ich nahm also so eine Matte und fummelte sie auseinander. Dann schaute ich, wo die Knotenpunkte bei den Rohren sind und knipste sie mit der Rosenschere ab. Erstes Problem: Eine Rosenschere schneidet nicht sondern quetscht die Rohre. Man muss aufpassen, dass sie nicht kaputt gehen. Aber für den Schnitt unterhalb der Knoten ging es. (Bienen brauchen am Ende geschlossene Röhren.) Danach raffte ich die Halme vom Boden auf, bündelte sie mit Kabelbindern und schnitt sie mit der Flex und Trennscheibe in 10 cm lange Stücke. Als ich damit fertig war, hatte ich ca. 100 Stücke und es waren fast 3 Stunden vergangen. Nun war mir klar, wie der Preis der gekauften Röhren entsteht. Ich beschloss, dass sich die Arbeit für mich nicht rechnet.

Die gekauften Schilfröhren wurden von den Bienen begeistert angenommen. Ich bündelte sie mit Gummis und klebte sie mit Silikon in eine kleine Holzkiste. Die stellte ich in das neue Hotel.

Bienen lieben Schilf


Den Vogel hatte ich allerdings mit gekauften Brettchen aus MDF abgeschossen. Im ersten Jahr kam die Kiste aus den Brettchen etwas zu spät (Mauerbienen sind wirklich nur im Frühjahr aktiv. Nach der Brutablage sterben sie.) Deshalb wurde es 2018 nicht voll angenommen. 2019 ist das anders.

Die Platten sind mit einem Spanngurt fest zusammen gepresst


Ich bin eigentlich keine Freundin davon in das Brutgeschehen der Bienen einzugreifen. Ich habe allerdings festgestellt, dass teilweise Brut von 2018 nicht geschlüpft war. Die Brutplatten haben oben eine Platte mit einem Schlüpfraum. Dieses Jahr werde ich auf jeden Fall die Platten auseinander nehmen und kontrollieren. Manchmal nisten sich Maden und anderes Ungeziefer ein. Die zerstören die Brut. Und diesen Unrat muss man dann herausholen und die Röhren reinigen. Die Bienen machen es nicht. Ist eine Röhre verschlossen, tasten sie diese nicht mehr an. Ich werde deshalb die Kokons im Herbst herauslösen und oben in den Schlüpfraum legen.

Nun noch ein Foto, wie meine Bienenhotels momentan aussehen.

Hier geht die Post ab.

Durch die Erweiterung habe ich dieses Jahr doppelt so viel Brut wie 2018. Ich lasse das Häuschen mit dem roten Dach mit Brut füllen und verschenke es dann an einen anderen Gartenbesitzer, der keine Bienen hat.

Vielleicht werden einige fragen warum ich mir die ganze Arbeit mache. Ich bin der Meinung, dass man Missstände, die man wahrnimmt, beseitigen muss. (In jedem Bereich...) Und das erfordert manchmal Mühe, Einsatz von Geld und Arbeit. Aber es lohnt sich.

Ich habe in meinem Wintergarten einen Zitronenbaum und einen Orangenbaum. Ich hatte dessen Tür offen gelassen, damit die Bienen rein konnten. Seht mal was passiert ist. :)

Der Orangenbaum hängt voll mit winzigen Früchten


Die duftenden Zitronenblüten haben die Bienen angelockt

Noch ein letztes Wort zu den Solitärbienen. Viele haben ja Angst vor Bienen. Die Wildbienen haben einen völlig anderen Charakter als die Honigbienen. Sie sind absolut friedlich, denn sie haben nichts, was sie verteidigen müssen. Niemand macht ihnen ihre Niströhren streitig. Ich kann jederzeit vor dem Insektenhotel schlafen oder an ihm arbeiten. Das ist den Bienen völlig egal. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie überhaupt stechen können. Lasst euch also keinesfalls davon abhalten, diese Bienen zu fördern. Oder baut Hummelnester, hängt Schmetterlingskästen auf oder Nistkästen für Vögel.

Stirbt die Biene, stirbt auch der Mensch.

Ich wünsche euch ein schönes Osterfest.

Bis bald,
Pat


Nachtrag vom 6.6.19:
Die Bienen waren fleißig und haben alles, aber wirklich alles, samt meinem Radio, meinem Sonnenschirm, sämtliche Bohrlöcher in Balken etc wie die Verrückten mit Brut vollgestopft. Aber nun taucht ein Problem auf. Wespen knacken die Brutdeckel und fressen die Brut weg. Achtet im Sommer darauf. Verräterisch sind die Krümel von Lehm und Pollen vor den Brutröhren. Am Besten die gefüllten Röhren und MDF-Blöcke bis zum Frühjahr insektenfest wegschließen. Deshalb plant euer Bienenhotel im Baukastensystem. Röhren bündeln und mit einem Tupfer Silikon in Zigarrenkisten kleben z.B. So könnt ihr gefüllte Teile in Sicherheit bringen.



Sonntag, 31. März 2019

Mein erstes Beton-Projekt: Ein Heilig-Häuschen

Hallo ihr Lieben,
ja, ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, was nicht heißt, dass ich nicht aktiv gewesen bin.

Leider ist meine Schwiegermutter verstorben, die mir ein kleines Erbe vermacht hat. Da ich der Meinung bin, dass es in Deutschland irgendwann richtig krachen wird, und der Euro dann nichts mehr wert ist, habe ich das Geld sinnvoll angelegt. Z.B. in ein altersgerechtes Badezimmer.

Aber das ist nun alles erledigt, und ich werde wieder kreativ.
Dazu habe ich mir mein Gartenhäuschen - liebevoll Datscha genannt - als kleines Atelier eingerichtet, denn ich habe Beton als mein neustes Lieblings-Material entdeckt.

Warum Beton? Ganz einfach, weil ich gern haltbare und künstlerische Dinge für den Außenbereich machen will. Und da bietet sich Beton bzw Knetbeton geradezu an.

Okay, bevor ich von meinen Mosaiken erzähle, möchte ich von meinem Heilig-Häuschen berichten.

Ich wohne in einem historischen Haus in einer ehemaligen Schiefermiene. Da in der Erbmasse meiner Schwiegermutter eine Figur einer Hl. Barbara war (die Original-Figur aus der Mine habe ich auch noch, aber die bleibt im Haus), habe ich beschlossen eine unansehnliche Ecke des Hauses mit ihr zu verschönern.

In der Hausecke war ein hässlicher Riss.
Den habe ich zuerst verputzt. Natürlich habe ich dazu Armierungsnetze eingelegt. Denn sonst sind die Risse ruckzuck wieder da.


Riss mit Hagalith und Netzen verputzt



Dann habe ich mir überlegt, wie groß das Häuschen sein soll und habe Holzleisten an die Wand gedübelt. Das ist bei Basalt-Bruchsteinwänden nur mit schwerem Gerät möglich.

Leisten und ein Holzbrett mit Winkeln

Danach habe ich mit Hasendraht eine Grundform an den Leisten befestigt.






Der Bettbezug musste erst angepasst werden.






Dann habe ich mir eine Mischung aus Sand und Zement (1 Teil Sand, 2 Teile Zement) gemacht, den Stoff gut angefeuchtet und dann in den Beton getaucht. Das war eine totale Matscherei. Wenn man so etwas macht, muss man den Boden gut abdecken und Tücher zum Aufsaugen drauflegen.






Danach habe ich testweise meine Figur rein gestellt. Sie hatte nach oben zu viel Luft. Also habe ich beschlossen, eine Schiefertafel mit der Jahreszahl des Hauses oben zu befestigen.


Danach kam die Farbgestaltung.
Ich habe viele Farben ausprobiert. Bis meine Tochter auf die Idee kam, den Vorhang in Farbabstufungen zu machen.
Gearbeitet habe ich mit Abtöntuben und Pigmenten in Acryl-Lasurbinder gelöst.

nicht optimal, aber besser dieses Schwert als keins
Eine gemütliche Ecke für unsere Raucher :)

Ich bin mit dem Ergebnis meines Beton-Experiments sehr zufrieden.
Leider hatte meine Barbara kein Schwert mehr. Ich habe lange gesucht, bis ich die Eingebung hatte nach einem Brieföffner zu suchen. Ich denke, mit diesem Schwert ist die Figur perfekt :)


Da ich momentan keine Muse habe, meine Bücher (habe 4 angefangene Bücher hier liegen) weiter zu schreiben, werde ich meinen Garten gestalten. Habe dort 2 hässliche Betonpfeiler, die nach Verschönerung rufen und 2 gemauerte Hochbeete, die mir so nicht gefallen. Außerdem braucht mein Garten unbedingt noch knuffige Pilze aus Beton :)




Aber davon berichte ich ein anderes Mal. :)


Sonntag, 8. Juli 2018

Einmachzeit Gurken und Tomaten

Gurken und Tomatenzeit!


Hallihallo!
Ihr habt ja schon länger nichts mehr von mir gehört. Das lag daran, dass ich viel im Garten gewühlt habe. Mein Gewächshaus ist fertig, aber leider kämpfe ich noch mit dessen Dichtigkeit. Mein Carport hat sich zu einem Luxus-Häuschen gemausert. Er ist nun rundum geschlossen, hat eine Front mit einer Tür. Dafür habe ich 4 mm Doppelstegplatten benutzt, was richtig gut geworden ist. Demnächst bekommt das Häuschen noch einen Fußboden aus Betonplatten und Strom. Darin richte ich mir dann einen Schreibplatz ein, mitten im Garten und doch geschützt und windstill. Das wird toll. Näherer Bericht folgt.

Nun zum Thema.


Gurken einmachen


Ich habe Mini-Schlangengurken und Einmachgurken im Gewächshaus und im Hochbeet. Da kommt momentan eine richtige Gurkenschwemme. Die Tomaten im Glashaus und im Freiland lassen sich auch nicht lumpen und beglücken mich alle paar Tage mit pfundweise Tomaten. Wohin damit?

Letztes Jahr habe ich viele verschenkt. Aber dieses Jahr will ich alles konservieren. Ich hatte letztes Jahr schon mehrere Einlege-Brühen ausprobiert. Am besten geschmeckt hat meiner Tochter und mir:
500 ml Apfelessig
350 ml Apfelsaft
350 ml Wasser
6 EL Honig
300 gr Zucker
2 EL Senfkörner
Lorbeerblätter
2 EL Pfefferkörner, schwarz
Safranpulver oder -fäden, ersatzweise Kurkumapulver oder frischen Kurkuma.

Da man die Brühe ja nur braucht wenn wieder ein Schub Gurken kommt, habe ich oftmals das fertige Gemisch im Kühlschrank. Es lässt sich dort gut aufheben.
Ich stopfe die in grobe Stücke geschnittenen Gurken oder kleinen Gurken ins Glas, was eine echte Wissenschaft ist, denn man muss wirklich Tetris damit spielen. Dann kommen die Körner dazu, der Kurkuma und die Lorbeerblätter. Darüber die Brühe, bis die Gurken bedeckt sind (wichtig). Ich benutze Gläser mit Schnappverschluss (1 Liter). Die stelle ich dann auf einen Lappen in meinen Einmachtopf und koche sie 10 Minuten. Fertig.

Tomaten konservieren



Das ist eigentlich schnell erklärt, da ich das nach diesem Rezept mache.
Das habe ich gestern ausprobiert. Es ist etwas befremdlich die Tomaten schwarz werden zu lassen. 1 Stunde war zu viel, zumindest bei Umluft. Ich hatte frischen Majoran, Rosmarin und Thymian auf die Masse gelegt. Die waren mein Maßstab. Als die verbrannt waren und dementsprechend rochen, habe ich die Masse für fertig erklärt. Die Tomaten hatten zu diesem Zeitpunkt ganz wenige schwarze Ränder. Die Kräuter habe ich natürlich weggeschmissen. Nur das Basilikum hatte ich getrocknet und klein gehäckselt (Kaffeemühle) mit ins Öl getan, wie angegeben. Mit dem Mixer war die Masse schnell püriert.

Ich kann es verraten: Die Sauce schmeckt genial. Habe sie mit kochendem Wasser ein wenig verdünnt, denn sie ist sehr dick. Dann in Sturzgläser gefüllt. Ein ganzes Backblech voll Tomaten ergab zwei 360 ml Gläser und noch eine Tasse voll, die heute in den Risotto wandert.

Probiert es aus.

Bis bald
eure Pat








Sonntag, 15. April 2018

Frühjahrsarbeiten an Obstbäumen und anderem Gehölz

Mit einigen, gezielten Handgriffen das ganze Jahr Freude an Obstbäumen


Wenn der Gartenfreund/freundin/ abends müde, verschwitzt und dreckig auf den Sessel sinkt, hat das mit den notwendigen Arbeiten zu tun, die im Frühling im Garten anfallen.

Heute habe ich mich um meine Obstbäume und Sträucher gekümmert, denn ich bin glückliche Besitzerin von 2 Sträuchern Schwarze Johannisbeere, 1 Mirakose (Mischung zwischen Aprikose und Mirabelle) und 3 kleinen Apfelbäumchen.

Obstgehölze brauchen Pflege


Was die Apfelbäumchen angeht, habe ich heute mit Genugtuung festgestellt, dass sich die Mühe, die ich mir beim Pflanzen im Herbst gemacht habe, ausgezahlt hat, denn die Bäume sind unbeschädigt. Ich habe ärgerliche Wühlmäuse, die mich schon etliche junge Obstbäume gekostet haben. Im Winter fallen sie über deren zarte Wurzeln her. Deshalb habe ich bei der Pflanzung die Arbeit und die Kosten nicht gescheut, sie in geschlossene Wühlmauskörbe zu packen. Das Ganze war deshalb so hochpreisig, weil ich unverzinkten und unbeschichteten Hasendraht gekauft habe. Man könnte meinen, der sei billiger als der verzinkte oder mit Kunststoff ummantelte, aber dem ist nicht so. Wahrscheinlich weil der leicht rostende Draht so wenig gefragt ist. Aber man muss den nehmen, damit der Draht im Boden rostet und sich die Wurzeln, wenn der Baum größer wird, Platz schaffen können.

Nun denn, heute habe ich festgestellt, dass alle Obstgehölze von grauen und quietschgelben Flechten befallen waren. Angeblich schaden diese Flechten dem Baum nicht, aber ich sehe sie als Parasiten, die dem Baum auf jeden Fall Kraft nehmen. Deshalb war meine erste Maßnahme, eine Sprühflasche mit Wasser zu füllen, dazu ein paar Tropfen Neem und Teebaumöl. Damit habe ich die Flechten eingesprüht und dann mit einer alten Zahnbürste herunter gerieben. Das ging nach am Anfeuchten ganz leicht.

Angeblich nicht schädlich - ich mag sie nicht, und bekämpfe sie: Baumflechten


Bei dieser Behandlung habe ich die Ameisen gesehen, die den Stamm hoch krabbelten. Ein Zeichen, dass sich bereits Blattlaus-Kolonien darauf breit gemacht hatten.

Die Stämme waren schnell getrocknet. Danach habe ich die Stämmchen mit Leimstreifen geschützt. Das war eine höllisch klebrige Angelegenheit, aber es ist das Einzige, das den Bäumen dauerhaft hilft. Heute ist mir aufgefallen, dass sich der Klebstoff ganz leicht mit einfacher Gartenerde neutralisieren lässt. Einfach die Hände damit einreiben und dann waschen.

Die Mirakose blüht und wird von vielen Hummeln besucht. Die hat meine Behandlung nicht gestört. Die jungen Apfelbäumchen habe noch keine geöffneten Blüten. Ich musste mit meiner Zahnbürste sehr gut aufpassen, nichts abzubrechen.

Danach habe ich die Baumscheibe der Bäume und Sträucher frei gehackt. Weg mit dem Unkraut, das den Bäumen Nahrung entzieht. Nach einer Düngung mit einem mineralisch-organischen Dünger, den ich leicht unter geharkt habe, habe ich die Baumscheiben mit feinem Basaltsplit abgedeckt.

Fertig! Einige werden sicher sagen, dass das nach viel Arbeit klingt. Ja, das war es, aber macht man das im Frühling hat man das ganze Jahr Spaß an den Bäumen und eine schöne Obsternte. Die Pflanzen danken es einem.

Eure Pat


Freitag, 23. Februar 2018

Nun auch als Ebook - Die Gayhunger Trilogie

Gayhunger Collection 1-3 von Pat McCraw



Die Gayhunger Trilogie - nun auch als Ebook! 
Kindle Unlimited Nutzer lesen kostenlos:  
http://amzn.to/2CBNKx5

*****

Leseprobe:
Es klopfte an der Tür, die daraufhin direkt geöffnet wurde.
Angelo stand im Türrahmen, sicherlich einen Meter neunzig groß, bleich und wunderschön. »Hallo Arn. Ich musste dich doch einmal in deinem Club besuchen. Möchtest du mir nicht deinen talentierten Freund vorstellen? Tobias, oder?« Er lächelte wie eine Natter.
Arn war während seiner Rede näher zu mir gekommen und legte den Arm um mich.
»Vincent de Valentinois«, korrigierte ich den Besucher. Für ihn war ich kein Tobi oder Tobias. Ich spürte Arns Ablehnung fast körperlich.
»Angelo de Santisteban-Béjar.« Der Mann verbeugte sich förmlich und lächelte zu Arn. »Du hast offensichtlich eine Vorliebe für Adlige, nicht wahr, Wikinger.«...
Der ging nicht darauf ein. »Was willst du?«
Ohne seine Frage zu beantworten, stolzierte Angelo zwischen den Kleiderständern umher, nahm hier und da einen Ärmel in die schlanken Finger und begutachtete ihn.
»Ihr seid wirklich sehr talentiert, werter Vincent.  Eigentlich eine Verschwendung für einen ordinären, schwulen, Frankfurter Club. Ihr gehört nach Paris oder nach Madrid, wo ich derzeit wohne. 17. Jahrhundert? Ihr stammt aus der Zeit Ludwigs, des Sonnenkönigs? Man sieht es an Eurem Stil.«
Ich gedachte nicht, Arns Verflossenem unnötige Informationen über mich zu geben. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass er bereits alles von mir wusste.
»Ich fühle mich hier sehr wohl, vielen Dank«, erwiderte ich.